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Vive la Normandie! Mit dem Schiff von Paris aus zu Felsen, Meer und Klippen

Eine Kreuzfahrt mit der „Excellence Royal“ entlang der Seine (2016)

Die Fahne von Frankreich
Frankreich Nationalflagge


Vorwort: Ich habe bei der Entwicklung der Berichte auf diesen Seiten meine technischen Grenzen erreicht, denn die manuelle Erstellung mit HTML Codes ist sehr aufwendig. Dafür benutze ich nun eine Weblog-Software. Dieser Bericht ist Smartphone-optimiert auch hier zu lesen, wie alle anderen auch auf Zinni-Online:

Dieser Bericht auf „Zinni auf Reisen“


Inhaltsverzeichnis:

Die Reiseplanung, die Anreise und Paris

Die Reiseplanung, die Anreise und Paris

Zwischen meinen vorherigen gebuchten Urlauben im Jahr 2016 blieb noch eine Woche im Oktober, die zu verplanen war. Auf eine Langstrecke und etwas Hektisches mit viel Aufwand hatte ich keine Lust. Ich werde so langsam ein alter Mann und wollte was Entspannendes tun, ohne den Zwang, jeden Tag ein Abenteuer zu bestehen.

Ich entdeckte eine Kreuzfahrt entlang der Seine ab und bis Paris mit dem Kreuzfahrtschiff „Excellence Royal“ des Schweizer Reisebüros Mittelthurgau. Die Normandie hörte sich nach einer schönen Landschaft, interessanten Orten und Calvados an. Die Schweiz steht für mich für gutes Essen und gemütlicher Stimmung. Das klang nach einer angenehmen Mischung und wurde gebucht. Anschließend war ein fürchterliches Attentat in Nizza. Danach war ich nahe daran, die Reise wieder zu stornieren. Ich hatte keine Angst, dass mir etwas passiert. Dieses Risiko hat man überall. Ich gefürchtete jedoch eine angespannte Atmosphäre im Land, anstatt der typischen Lockerheit. Da meine Absage das Ziel der terroristischen Gruppen ist, zog ich es dann aber doch durch, die Idioten sollen keine Erfolge haben mit ihren Aktionen.

Von meinem Wohnort nahe Mainz nach Paris bin ich außer einer ätzenden Busfahrt vor gefühlten hundert Jahren immer geflogen. Ich schaute nach einer Bahn-Alternative, die mir sofort gefallen hatte. Für 120 € hin und zurück in der ersten Klasse und knapp vier Stunden Fahrt schlug ich zu. Das war einmal etwas Neues, hinzu mit der Deutschen Bahn und zurück mit dem TGV. Das angebotene Ausflugspaket vom Veranstalter der Kreuzfahrt schlug ich aus und wollte lieber etwas auf eigene Faust unternehmen. Obwohl ich ein Jahr zuvor wegen Servicemängel der Air France einen Freiflug nach Paris hatte und die Stadt besichtigte, buchte ich erneut eine Übernachtung vor der Kreuzfahrt dort, die Stadt ist riesengroß und ist nie langweilig.

Der Tag der Anreise begann schlecht. Ich hatte eine Mail bekommen „Ihre gebuchte Fahrt konnte aufgrund von Fahrplanänderungen im aktuellen Fahrplan nicht gefunden werden“, das war kein guter Start für einen Urlaub. Das Taxi stand vor der Tür, ich war trotzdem zum Bahnhof Mainz gefahren. Vor Ort stellte sich heraus, dass der Zug ganze vier Minuten Verspätung hatte. Ich würde den Text der Mail, so gut es gemeint war, ändern.

Der Intercity von Mainz nach Mannheim war fast leer, nur auf meinem reservierten Platz saß jemand. Das erwies sich als Glücksgriff, ich setze mich daneben, weil ich nicht wusste, wie viele Passagiere noch einsteigen werden. Ich hatte mit meinen Mitpassagier interessante Gespräche und schnell waren wir in Mannheim. Bei der Weiterfahrt nach Paris hatte ich einen Einzelsitz und musste schweigen, trotzdem vergingen die drei Stunden wie im Zug. Die Fahrt war sehr angenehm, auch durch das kalte Weizenbier aus dem Bistro.

Zinni im ICE nach Paris (Handybild)
Zinni im ICE nach Paris (Handybild)

Nach der Ankunft bereute ich schnell, dass ich leider kein Französisch kann. Mein Taxifahrer war aus Haiti und konnte so viel Englisch, wie ich die Landessprache. Wir schafften es, uns eingeschränkt zu verständigen in einer netten Art. Nachdem ich mich für die Fahrt bedankt hatte, brachte er mir freudestrahlend mein im Taxi vergessenes Handy zur Rezeption, Merci mein neuer Freund.

Das gebuchte „Mercure Paris Tour Eiffel Pont Mirabeau Hotel“ war die nächste Unterkunft zur Schiffs-Anlegestelle und liegt im Zentrum, gegenüber der Seine und nahe dem Eiffelturm. Dieser dominiert natürlich die Umgebung, es gibt kaum einen Augenblick, bei dem man ihn nicht sieht.

Paris und der Eiffelturm
Paris und der Eiffelturm

Mein Unternehmensdrang verschob ich auf die folgenden Tage, schlenderte etwas herum und ging in das Bistro „Le Régalia“, was mir vom Hotelpersonal empfohlen wurde. Es gab gutes (aber bedauerlich teures) Weizenbier, und die Zwiebelsuppe war pikant. Die Nudeln als Hauptgang waren etwas fad, aber ansonsten war der Aufenthalt gelungen und ich hatte es mir lange gut gehen lassen, bevor ich übermüdet ins Hotel zurückgegangen war.

Am nächsten Morgen wollte ich mein Gepäck auf dem Schiff abgeben und noch etwas die Stadt erkundigen. Es war ein autofreier Sonntag in Paris und ich stelle mich auf keine Komplikationen ein. Kurz nach dem Verlassen des Hotels hörte ich Livemusik und erkannte schnell, dass zwischen mir und dem Kreuzfahrtschiff eine Straße war, auf der ein Lauf durchgeführt wurde, der „Paris-Versailles la Grande Classique“. Zunächst fand ich dies lustig, aber schnell sah ich nervöse Polizisten und Sicherheitsmitarbeiter. Als sie mich mit Koffer und Rucksack sahen, war das denen unrecht und ließen mich nicht auf die andere Seite der Straße, verständlich bei der Lage im Land. Ich vermute, die hätten mich erschossen, wenn ich es probiert hätte. Ich überlegte, und fand keinen Ausweg. Brücken oder Untergänge waren nicht in der Nähe und am Lauf nahmen anscheinend alle Einwohner von Frankreich teil. Die Teilnehmeranzahl war unendlich und niemand wusste angeblich, wann der Spuk vorbei war. Die Aussagen waren von paar Minuten bis zum ganzen Tag. Ich ging wieder ins Hotel zurück, gab mein Gepäck ab und lief zum Eiffelturm den Läufern entgegen. Im Gegensatz zu der großen Menge an Athleten gab es nahezu kein Publikum, entweder aus Desinteresse, weil alle selbst liefen oder Angst vor dem Terror. Das Rennen war 16 Kilometer lang und ging vom La Tour Eiffel zum Palace of Versailles.

Paris-Versailles la Grande Classique
Paris-Versailles la Grande Classique

Paris-Versailles la Grande Classique
Paris-Versailles la Grande Classique

Relativ schnell war der Startpunkt des Laufes erreicht. Ich war schon ein paarmal am Eiffelturm, aber so wenig Besucher wie an diesen Tag hatte ich noch nie erlebt. Locker ohne eine Wartezeit hätte ich mir ein Ticket kaufen können, denn vor den Kassen war nur ein Schlängelchen anstatt einer ausgewachsenen Anakonda. Ich schaffte einen Rekord und stellte das milliardste Foto des Gebäudes ins Internet! Ich wetteiferte mit einem japanischen Geschäftsmann aus Osaka-West und hatte knapp die Nase vorn:

Der Eiffelturm von Paris
Der Eiffelturm von Paris

Auch zu Fuß hatte während meine Anwesenheit keiner Lust den Turm zu besteigen:

Der Eiffelturm von Paris
Der Eiffelturm von Paris

Wohl aufgrund der Vorkommnisse im Land ist der Mittelbereich des Gebäudes nur noch mit Ticket erreichbar, schade:

Der Eiffelturm von Paris
Der Eiffelturm von Paris

Ich war mir sicher, dass ich der Seine entlang zurück zum Schiff ging, rieb mir dann aber die Augen. Anstatt im sonnigen Paris, war ich auf einmal im trüben New York gelandet:

Die Freiheitsstatue von Paris
Die Freiheitsstatue von Paris

Ich fand aber schnell wieder den richtigen Weg, und konnte nun, da der Lauf beendet war, die Straße überqueren und einchecken. Das Schiff machte umgehend einen guten Eindruck auf mich. Meine Kabine war geräumig und die Dusche die größte, die ich auf einem Schiff hatte. Noch wichtiger war für mich der Blick auf die Speisekarte, die sich gut angelesen hatte:

Speisekarte der Excellence Royal (Handybild)
Speisekarte der Excellence Royal (Handybild)

Das Restaurant hatte mir gefallen, mit einer gelungenen und stilvollen Einrichtung. Etwas unnötig fand ich die Bemerkung eines Kellners, dass ich kein Bild machen sollte, weil die Eindeckung der Tische noch nicht vollständig sei.

Das Restaurant der Excellence Royal (Handybild)
Das Restaurant der Excellence Royal (Handybild)

Da es noch zu früh zum Abendessen war, besuchte ich den wunderschönen Biergarten „La Javelle“ in der Nähe der Anlegestelle meines Schiffes. Hier war Savoir-vivre pur (ich weiß, dass die Franzosen darunter etwas anderes verstehen). Ein gutes Bier, nette Menschen, tolles Wetter, hier war nichts, was einem den Tag verderben konnte. Selbst die Fast-Food-Bude entpuppte sich mit ihren Fischgerichten fast als Gourmet-Küche, bei uns im Ort wird schlechteres in selbst ernannten gehobenen Restaurants serviert.

Der tolle Biergarten La Javelle in Paris
Der tolle Biergarten La Javelle in Paris

Es war fast schade, zurück zum Schiff zum Abendessen zu gehen. Das wurde zunächst verschoben, 140 von den 145 Passagieren waren mit dem Bus aus der Schweiz gekommen und teilweise um sechs Uhr morgens gestartet. Durch den autofreien Sonntag war Stau, die Gäste hatten Verspätung und waren erst um sieben Uhr am Abend angekommen. Eine solche Anreise möchte ich nicht haben.

Danach schwänzte ich die Bar vom Schiff und ging noch einmal zu meinem Lieblings-Biergarten der Stadt. Okay, das ist übertrieben, ich kenne nur diesen. Es gab Livemusik mit einer prächtigen Stimmung, zum Glück legten wir erst spät am nächsten Tag ab. Nach dem anstrengenden Abend schlief ich tief und lange und nahm mir danach die Besichtigung des Invalidendoms vor, den ich noch nicht kannte. Zuerst war es albern. Polizisten durchsuchten mein Handgepäck und danach noch einmal das Personal des Gebäudes. Klar, Sicherheit geht vor und ich kann verstehen, dass man in meinen Rucksack schaut, aber warum zweimal direkt in Folge hatte sich mir nicht erschlossen. Ich war fast der Einzige in dem großen Gebäude, das war etwas befremdlich. Ich kann mir vorstellen, dass dies an den Attentaten lag, und zuvor mehr Besuch war. So konnte ich mir in Ruhe Napoleons Grab anschauen:

Das Grab von Napoleon in Paris
Das Grab von Napoleon in Paris

und das beeindruckende Gebäude:

Der Invalidendom in Paris
Der Invalidendom in Paris

Der Invalidendom in Paris
Der Invalidendom in Paris

Am Abend ging dann die „richtige“ Kreuzfahrt los und diese begann mit einem Knaller. Wir fuhren zunächst die Seine Richtung Eiffelturm entlang und dieser führte uns seine stündliche Lichtshow vor. Die Freiheitsstatue als Vordergrund passte, das war ein schöner Einstieg in die Reise.

Paris bei Nacht
Paris bei Nacht

Wehmütig sah ich den letzten Blick auf meine Lieblingslokalität, so schnell werde ich leider nicht mehr dort sein. Es war trotzdem ein schöner Tag und nun sollte der eigentliche Grund meiner Reise anfangen, die Kreuzfahrt auf der Seine.

Bye bye Biergarten
Bye bye Biergarten

Weiter mit: Die Seine hinauf (Les Andelys)


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