Zinni Online: |
|
Bere mit Fahrer (Bukarest, Kompacki Rit und Novi Sad) |
Die Nationalflagge von Rumänien
Die Nationalflagge von Serbien
Ich war vorher noch nie in Rumänien, geschweige denn in der Hauptstadt Bukarest, unser nächstes Ziel. Ich wollte mir die lange Busfahrt mit der Masse nicht antun, und informierte mich über die Möglichkeit, die Metropole des Landes mit einem Taxi zu erkunden. Erschwerend war es, dass wir in zwei verschiedenen Häfen angelegt hatten, in Oltenita wurde nur kurz angehalten für die Fahrt nach Bukarest, und in Giuriu wieder angelegt zur Aufnahme der Ausflügler. Auch sind in der Regel die Fremdsprachen Kenntnisse von einheimischem Taxifahrer eher gering. Diese Herausforderung konnte die auch sonst immer souveräne Reiseleitung meistern, und in Giuriu wartete bei der Ankunft bereits mein bestelltes Fahrzeug.
Der Fahrer konnte recht gut Englisch sprechen, wir hatten interessante Unterhaltungen auf der Fahrt nach Bukarest. Hier ahnte ich bereits, dass meine Entscheidung das individuell durchzuführen die richtige war. Doch dann hatte er sich verfahren, und uns nach Paris gebracht:
Der Arcul de Triumf in Bukarest
Quatsch, er wusste immer, wo er hin musste. Zum Arcul de Triumf, die rumänische Version eines Triumphbogens in Bukarest, was man auch gut am viel geringeren Verkehr gegenüber der Hauptstadt von Frankreich sieht. Nach ersten Vorläufern aus Holz wurde dieses Bauwerk zu Ehren des Triumphes im Ersten Weltkrieg errichtet. Wie in Paris strömt auch hier der Verkehr von einer Reihe großer Straßen sternförmig auf den mächtigen Bogen zu. Bukarest wird auch das Paris des Ostens genannt.
Wir fuhren weiter, ohne uns zu verfahren, zum House of Ceausescu, wo der Diktator gut und gerne lebte. Innen drin war und wollte ich nicht. Nach außen den Kommunismus hart durchsetzen, und dann selbst wie die Made im Speck leben, die Blicke darauf hatte ich mir nicht angetan.
Viel von außen zu sehen gab es nicht:
Das House of Ceausescu in Bukarest
Der neue Nachbar ist die Botschaft von Kuwait. Die Arbeiten dazu hatten in im Jahr 2017 begonnen und waren im Jahr 2019 noch nicht abgeschlossen:
Die Botschaft von Kuwait in Bukarest
Dieses Gebäudes:
Das Bukarester Athenäum
sollte geplant ein Zirkus mit Manege werden. Mangels finanzieller Mittel wurde nach einem Spendenaufruf das Gebäude zur Konzerthalle umgestaltet.
Dieses Reiterstandbild ist Karl I. gewidmet. Er wurde im Jahr 1881 als erster König von Rumänien gekrönt:
Das Reiterstandbild Karl I. in Bukarest
Die alte Statue wurde im Jahr 1948 entfernt und für eine Lenin-Statue eingeschmolzen. Der Begründer der Sowjetunion musste später wieder für Karl I. weichen.
Der Parlamentspalast war früher als Haus des Volkes bekannt, und ist eines der flächenmäßig größten Gebäude der Welt:
Der Parlamentspalast in Bukarest
Was ich von der Straße aus nicht sehen konnte: Es hat eine Höhe von 86 Meter über dem Boden, geht aber auch 92 Meter in den Untergrund. Es gibt vier Untergeschoss-Ebenen, darunter einen enormen Atombunker. Inspiriert zu diesem klaren Fall von Gigantomanie wurde Ceausescu in den 1970ern bei seinen Staatsbesuchen in China und Nordkorea. Zunächst einmal musste Platz geschaffen werden. Ein ganzes Stadtviertel mit rund vierzigtausend Wohnungen wurde dafür eingeebnet.
Etwas bescheidener ist der Patriarchen-Palast, der sogar über ein Amphitheater verfügt. Für mich nicht sichtbar, da ich das Gebäude nur von außen gesehen hatte, das im Jahr 1997 das rumänische Patriarchat erworben hatte:
Der Patriarchen-Palast in Bukarest
Die Kathedrale St. Konstantin und Helena ist im Kern ein Zentralbau mit Kuppel auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes. Sie war bis zum Jahr 2018 die Patriarchal-Kathedrale, dies wurde übernommen von der ungleich größeren Kathedrale der Erlösung des Volkes:
Die Patriarchal-Kathedrale von Bukarest
Die Kirche Curtea Veche ist das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt:
Die Kirche Curtea Veche in
und das Rumänisch-Orthodoxes Kloster gilt als eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler der rumänischen Hauptstadt:
Das Kloster Stavropoleos in Bukarest
Nach den vielen Kirchen, Klöster und Kathedralen hatte ich Durst wie die beiden Jungs bekommen:
Die Romulus und Remus – Statue in Bukarest
und mein Fahrer und ich kehrten in eine urige Bierkneipe ein. Ich, um ein Bere (der rumänische Name von Bier) zu trinken. Durch meinen Fahrer ließ ich den Wirt ausrichten, dass ich, wenn ich noch einmal in der Stadt bin, diese Kneipe mein Wohnzimmer wird. Ob er dadurch begeistert oder entsetzt war, hatte ich mangels Sprachkenntnissen nicht verstanden:
Zinni und seiner neuer Freund in einem Bier-Pub von Bukarest
Es heißt, Bukarest sei hässlich, laut und staubig. Das mag stimmen. Gesehen hatte ich davon nichts. Auch keine Bettler, Straßenhändler oder andere Nervensägen. Mein Fahrer erwähnte, dass früher nur Gefahr von streunenden Hunden ausging. Denen wurde der Kampf angesagt, und anscheinend gewonnen. Mir hatte es gefallen, und ich kann mir vorstellen, die Stadt noch einmal in Ruhe anzuschauen.
Es wurde schon dunkel, als wir wieder das Schiff erreichten. Nach einem klasse Sonnenuntergang:
Gute Nacht Rumänien
ging ich mal wieder in das Panorama-Restaurant:
Das Panorama-Restaurant auf der nickoVISION
aber nicht, um diesen kleinen Gast an Bord zu verspeisen:
Ein kleiner Gast auf der nickoVISION
sondern die beständig gute Küche zu genießen, die stets sehr appetitlich serviert wurde, das zu Appetit auf mehr führte:
Essen auf der nickoVISION
Die Fahrt nach Novi Sad, auf das ich mich sehr gefreut hatte, zeigte uns ein belebtes Leben am Ufer der Donau:
Unterwegs nach Novi Sad
Unterwegs nach Novi Sad
wir hatten durch die vielen Schleusen aber leider eine Verspätung:
Die Bolero in einer Donau-Schleuse
Vor Ort stand mir viel zu wenig Zeit zur Verfügung, um mir Neusatz, der Name der Stadt auf Lateinisch anzuschauen. Die Festung Petrovaradin thront über der Stadt, und war die größte Festung Europas im 17. Jahrhundert:
Die Festung Petrovaradin in Novi Sad
Die Zeit für einen Besuch fehlte mir.
Wie so oft wird in diesen Teilen von Europa der zentrale Mittelpunkt „Der Platz der Freiheit“ bezeichnet, hier mit Blick auf das Rathaus:
Der Platz der Freiheit in Novi Sad
Fast alle Baustile in einem Gebäude vereint hat der vornehme Bischofspalast:
Der Bischofspalast von Novi Sad
wo die Bauarbeiten erst im Jahre 1901 abgeschlossen wurden.
Nach einem kurzen Blick auf die Spitze eines Hauses, auf der sich dieser kleine Merkur, über dem sich ein Turm erhebt:
Statue von Merkur in Novi Sad
Einige Fotografen bauten in der Stadt Stative auf, warum hatte sich mir nicht erschlossen. Ohne ein landestypisches Gerstenkaltgetränk zu genießen (Gelegenheiten dazu gab es genug, nur die Zeit fehlte) lief ich zurück zum Schiff. Ich verabschiedete mich von der Stadt mit einem letzten Blick auf die Festung:
Die Festung Petrovaradin in Novi Sad
Ich ging wie oft zu Mario`s Grill, um ein Steak, ein Hamburger oder ein paar Nudeln zu verzehren. Die Crew dort war fix und nett, und das solide Essen wurde unkompliziert und schnell serviert:
'Mario`s Grill' auf der nickoVISION
Oft reichte mir eine kleine Pizza:
Pizza in Mario`s Grill auf der nickoVISION
Danach blieb genug Zeit, um es sich mir an der Bar gemütlich zu machen.
Am nächsten Tag ging es in die Sümpfe. Nach der guten Erfahrung mit der exklusiv Tour im Donaudelta wollte ich ein solches Erlebnis auch bei dem Besuch vom Naturpark Kopacki Rit buchen, eines der größten und besterhaltenen Sumpfgebiete Europas. Ausgeschrieben war eine Entdeckungsreise in kleinen Booten mit acht Personen, nur leider nicht buchbar. Alle Versuche, so etwas auf eigener Faust hinzubekommen, scheiterten. Bedauerlicherweise wurde erneut ein Ausflug, der im Programm gestanden hatte, nicht wie geplant durchgeführt.
Die Tour buchte ich trotzdem, halt auf ein großes Boot. Nach einer Stunde Busfahrt erreichten wir das Gebiet zwischen Donau und Drau. Der wohl berühmteste Bewohner ist Europas größter Adler (der weiße Seeadler), und ich war gespannt, ob wir einen erblicken würden.
Kleine Boote lagen genug herum. An der Verfügbarkeit kann es nicht gelegen haben, dass ich die Tour nicht buchen konnte:
Ausflugsboote in Kopacki Rit
Brav, wie ich war, ging ich in den hinteren Bereich der Boots, damit die nicht so gut laufen können, keine weiten Wege haben. Als Dank wurde man (nicht nur ich) von genau denen angemeckert, wenn man etwas herumlief (was erlaubt war). „Es gibt hier nur Sitzplätze“. Ich bin immer wieder erstaunt, wie einige Egoisten ihre eigenen Regeln erstellen und durchsetzen wollen.
Viel zu sehen gab es am Anfang nicht, nur gelegentlich ließ sich ein Piepmatz sehen:
Die Sümpfe im Kopacki Rit
Die Sümpfe im Kopacki Rit
Ein erhöhter Puls durch zu viel Aufregung war nicht zu befürchten:
Video vom Sumpf, zehn Sekunden Laufzeit
obwohl sich einige Pflanzen schön auf dem Gewässer spiegelten:
Spiegelungen im Kopacki Rit
Spiegelungen im Kopacki Rit
Einige verschiedene Vögel sahen wir. Als Laie der Artenerkennung nenne ich alles „Vögel“:
Vögel im Kopacki Rit
Vögel im Kopacki Rit
Vögel im Kopacki Rit
Vögel im Kopacki Rit
Vögel im Kopacki Rit
Vögel im Kopacki Rit
Vögel im Kopacki Rit
Es folgte noch ein Besuch von dem Rural Haus, wo wir mehr über das Gebiet, seine Tradition und Kultur erfahren sollten. Interessant und humorvoll wie im Programm beschrieben fand ich die Präsentation nicht, und hielt mich lieber an die Verkostung lokaler Produkte:
Zinni im Rural Haus
Ein Flop war die Fahrt nicht, aber auch keine Sensation. Ich denke, mit einem kleinen Boot wäre es ein tolles Erlebnis geworden, so eher eine Massenabfertigung. Schade.
Weiter mit: Vörösbor auf dem Markt (Budapest)