Zinni Online: |
|
Die Flagge von Myanmar
Banda Aceh / Indonesien |
14. November 2016
Das folgende Kapitel bleibt aus Pietätsgründen nüchtern, sachlich und frei von Ironie.
Wegen des staufreien Vortags und dem Entfall einer Destination in Myanmar, konnten wir doch noch die beiden Ziele in Indonesien besuchen, die zuerst nach der Verspätung gestrichen wurden.
Der verheerende Tsunami am Heiligabend 2004 wütete über Banda Aceh und zerstörte die Stadt. 25 000 Menschen wurden getötet, und viele verletzt. Heute liegt die Bevölkerung bei 200 000 Einwohnern.
Der Schwerpunkt der Besichtigungen waren die Auswirkungen der Katastrophe. Der lokale Guide im Bus war früher Journalist und hatte an den Fronten über die Unruhen berichtet, was nicht ungefährlich war. Drei Tage vor Heiligabend rief ihn seine Mutter an und bat ihn, sie zu besuchen, was sein Leben rettete. Zwölf Verwandte starben, darunter Geschwister. Trotz seines Schicksals und den Verlusten strahlte er Zuversicht und Lebensfreude aus. Seit dem Unglück ist Frieden, auf den die Bevölkerung sich vorher sehnte. Rebellen und Regierung hatten sich endlich geeinigt.
Zuvor war jahrelanges Chaos, und danach wurden sechs Jahre benötigt, um Banda Aceh wieder aufzubauen. Nun hofft man auf Touristen. Durch den Neuaufbau ist Banda Aceh die einzige Großstadt in Indonesien ohne Staus. Begünstigt durch viele Lücken zwischen den Häusern. Das sind freie Grundstücke, wo sämtliche Angehörigen gestorben waren und niemand zugeordnet werden konnten.
Wir waren schnell am ersten Ziel, das Generator-Schiff PLTD Apung 1. Durch den Tsunami wurde es drei Kilometer ins Landesinnere geschwemmt (wo es immer noch liegt), und begrub mehrere Häuser unter sich. Es war leicht vorzustellen, welche Kraft der Tsunami hatte, wenn er so ein gewaltiges Monstrum an eine Stelle bringt, wo es nicht hingehört.
Das Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh
Das Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh
Das Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh
Blick vom Generator-Schiff PLTD Apung 1 in Banda Aceh auf die Moschee Masjid Subulussalam und Gedenktafel
Das Tsunami-Museum beeindruckte. Fesselnd und eindrucksvoll gibt es virtuelle Demonstrationen der Wucht, der Macht und die Auswirkungen der gewaltigen Wellen:
Das Tsunami-Museum in Banda Aceh
Das Tsunami-Museum in Banda Aceh
Im nahe gelegenen Indonesia Thanks the World Park wird den helfenden Nationen Danke für die Hilfe gewürdigt:
Eine Gedenktafel in Banda Aceh
Nach dem Zweiten Weltkrieg blockierte die Niederlande das Land und wollte es wieder einnehmen. Dieses Flugzeug benötigte das Land, durch Spenden finanziert, um die Blockade zu vermeiden. Es war der Vorläufer der heutigen nationalen Airline, Garuda:
Indonesian Airline Monument in Banda Aceh
Sport wird trotz Hitze fleißig praktiziert:
Volleyball in Banda Aceh
und Kunst gibt es auch (hier dem Frieden gewidmet?):
Kunst in Banda Aceh
Beim letzten Stopp im Rumah Cut Nyak Dhien Museum, zeigten örtliche Schönheiten den Saman-Tanz, eine Tradition in Indonesien. Wenn ich mitgemacht hätte, wäre mir schwindelig geworden.
Begrüßung im Rumah Cut Nyak Dhien Museum in Banda Aceh
Saman-Tanz in Banda Aceh
Saman-Tanz in Banda Aceh
Der Besuch von Banda Ache fand ich im Gegensatz zu meinen Mitreisenden nicht beautiful, amazing oder wonderful, sondern aufschlussreich, interessant, aber auch traurig machend. Der Aufenthalt hatte sich gelohnt, mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen.
Nachtrag: Am 7.12.2016 gab es in der Gegend erneut ein Erdbeben, mit vielen Toten. Auch in Banda Aceh war der Erdstoß zu spüren. Ich wünsche der tapferen Bevölkerung der Provinz Aceh von Herzen viel Kraft in solchen bitteren Tagen.
Weiter mit: Weh Island / Indonesien