Bilder und Reiseberichte von mir rund um die Welt

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Was wir von Grönland lernen können

Eine verrückte arktische Achterbahnfahrt der Gefühle

Inhaltsverzeichnis:

Geduld: Kangerlussuaq, die Rückreise und das Fazit

Die Fahne von Grönland
Grönlands Nationalflagge


Geduld: Kangerlussuaq, die Rückreise und das Fazit


Bei dem Flug nach Kangerlussuaq hatte ich eine tolle Aussicht auf die arktische und herbstliche arktische Landschaft:

Auf dem Flug von Nuuk nach Kangerlussuaq
Auf dem Flug von Nuuk nach Kangerlussuaq

Auf dem Flug von Nuuk nach Kangerlussuaq
Auf dem Flug von Nuuk nach Kangerlussuaq

Auf dem Flug von Nuuk nach Kangerlussuaq
Auf dem Flug von Nuuk nach Kangerlussuaq

und wurde in Kangerlussuaq mit einem netten grönländischen Lied empfangen. Gut gemacht, Air Greenland, das passte zur Stimmung:


Video: Musikalischer Empfang in Kangerlussuaq, 31 Sekunden Laufzeit

Als ich nach der Landung das Terminal betreten hatte, lag da bereits einsam mein Gepäck. Es war mir unerklärlich, wie das so schnell vor mir dort sein konnte. Ob es in Grönland Wichtelmänner gibt, weiß ich nicht.

Zinni-Tipp:

Bei reinen inländischen Flügen nicht die mit Anschluss nach Dänemark buchen, sondern die Gegenrichtung (zum Beispiel nach Kangerlussuaq am Nachmittag). Die sind entspannter, und meist gähnend leer.

Das sonnige Wetter lud zu einem Spaziergang ein. Eine Woche zuvor war in dieser Gegend ein Eisbär aufgetaucht, der erschossen wurde. Bevor die große Empörung kommt: Wer eine andere Lösung bevorzugt, sollte berücksichtigen, wer das bezahlen soll. Den finanzschwachen Gemeinden fehlt das Geld dazu, und spenden tut dafür niemand. Und ein Zoo nimmt nur junge Eisbären.

Eisbär-frei packte ich es nicht ganz zum Zuckerhut, der Sugar Loaf. Das sind vierzehn Kilometer, aber wenigstens in die Richtung war ich gekommen:

In der Nähe vom Flughafen Kangerlussuaq
In der Nähe vom Flughafen Kangerlussuaq

In der Nähe vom Flughafen Kangerlussuaq
In der Nähe vom Flughafen Kangerlussuaq

Zinni in der Nähe vom Flughafen Kangerlussuaq
Zinni in der Nähe vom Flughafen Kangerlussuaq

Ich war froh, dass mir keine Moschus-Ochsen begegnet waren. Ich war zu Fuß unterwegs, und die sind etwas stärker:

In der Nähe vom Flughafen Kangerlussuaq
In der Nähe vom Flughafen Kangerlussuaq

Zurück an der Hotel-Bar hatte ich den nächsten Schock, denn das lokale Bier war ausverkauft. Notgedrungen musste ich mit den dänischen Plörren leben. Was Dänemark von Deutschland lernen kann: Bier brauen.

Dafür wurde mir Hoffnung gemacht, dass die Chance auf Nordlichter ausgezeichnet seinen in dieser Nacht. Hörte sich gut an, daran glauben wollte ich erst, wenn ich welche gesehen habe. Ich bat per WhatsApp meine Kontakte, mir die Daumen zu drücken, verdient hätte ich es mir nach den Vorfällen der Reise.

Noch im Hellen besuchte ich das schicke Restaurant im Hotel:

Das Restaurant im Flughafen Kangerlussuaq
Das Restaurant im Flughafen Kangerlussuaq

und war auf einen allein reisenden Zinni nicht eingestellt. Ich machte es schnell, ignorierte mutlos das Herz vom Moschus-Ochsen auf der Karte, und nahm als Feigling das Kabeljaufilet:

Kabeljau-Gericht im Restaurant des Flughafens Kangerlussuaq
Kabeljau-Gericht im Restaurant des Flughafens Kangerlussuaq

Danach ging ich wieder an die Bar, um auf die Aurora Borealis zu hoffen. Ich war nervös wie ein Kind beim Warten auf die Weihnachtsgeschenke. Einheimische machten mir immer mehr Mut, dass zu diesem Zeitpunkt Nordlichter erscheinen würden, mit einer Prognose von dem Verlauf und der Zeit. Es war spannender als bei Hitchcock, was für ein Drama. Am Anfang war das Personal optimistisch: „Die Lichter kommen gleich“. Dann war wie immer „Heute zu warm“ etc. zu hören. Das Thema war für mich nach vielen Stunden enttäuschend verlaufen. Gerade als ich ungeduldig wie ein Nicht-Grönländer gehen wollte, war meine Rettung in letzter Sekunde gekommen. Der Kellner war ganz stolz zu mir gekommen, und mich nach draußen geschickt. Dort waren sie doch noch beim Blick nach oben. Meine ersten Nordlichter. Jahrzehnte (nicht übertrieben) hatte ich darauf gewartet. Die Handy-Qualität war doof, macht aber nichts:

Nordlichter, Flughafen Kangerlussuaq
Nordlichter, Flughafen Kangerlussuaq

Nordlichter, Flughafen Kangerlussuaq
Nordlichter, Flughafen Kangerlussuaq

Die Geduld hatte sich gelohnt. Happy End eines verrückten Ausfluges in die Arktis. Einige Aufnahmen sind kurios, wie immer die auch entstanden waren (vermute Strahlungen, kein Photoshop):

Misslungener Versuch Nordlichter abzulichten, Flughafen Kangerlussuaq
Misslungener Versuch Nordlichter abzulichten, Flughafen Kangerlussuaq

Misslungener Versuch Nordlichter abzulichten, Flughafen Kangerlussuaq
Misslungener Versuch Nordlichter abzulichten, Flughafen Kangerlussuaq

Nicht nur das, am nächsten Morgen brannte auch noch der Himmel über Kangerlussuaq bei diesem Ausblick aus dem Fenster:

Sonnenaufgang, Flughafen Kangerlussuaq
Sonnenaufgang, Flughafen Kangerlussuaq

Hinweise auf Verspätung zu meinem Flug nach Kopenhagen gab es nicht:

Air Greenland A330, Flughafen Kangerlussuaq
Air Greenland A330, Flughafen Kangerlussuaq

ein kleines Aufatmen bei mir. Wir konnten überpünktlich einsteigen:

Air Greenland A330, Flughafen Kangerlussuaq
Air Greenland A330, Flughafen Kangerlussuaq

Unerwartet bei dem schönen Wetter gab es beim Rückflug nach Dänemark keine gute Aussicht. Schnell nach dem Start zogen Wolken auf, und verhinderten einen Blick auf die arktische Wunderwelt:

Blick auf den Flughafen Kangerlussuaq
Blick auf den Flughafen Kangerlussuaq

Bye Bye Grönland
Bye Bye Grönland

Die Zeit ging trotzdem schnell vorbei, auch wegen meines angenehmen Sitznachbars. Er gab mir nach der Landung die Hand und bedankte sich für die gute Unterhaltung. Vielleicht war er auch nur froh, mich los zu sein. Wir erreichten Kopenhagen zwanzig Minuten früher wegen kräftigen Winden wie geplant:

Anflug auf den Flughafen Kopenhagen
Anflug auf den Flughafen Kopenhagen

Bequem wie ich war, hatte ich das Clarion Hotel gebucht, das zu Fuß vom Terminal aus einfach zu erreichen ist. Wie die es geschafft hatten, mir zweimal eine Schlüsselkarte zu geben, die nicht funktionierte, hatte ich nicht verstanden. Selbst die Dame an der Rezeption hatte keine Erklärung dafür. Der kurze Tag wegen der Zeitverschiebung endete an der Bar, bei deutschem Weißbier (konnte das dänische Zeug nicht mehr sehen) und tollen nordischen Tapas:

Nordische Tapas, Clarion Hotel, Airport Kopenhagen
Nordische Tapas, Clarion Hotel, Airport Kopenhagen

Die Bedienungen waren nett, und alles war gut. Bis ich als Last Order einen Gin & Tonic bestellte, der 50! Euro kosten sollte. Dass ich in einem teuren Land war, wusste ich, denke trotzdem dass man darauf hinweisen soll. Nach einigen Diskussionen wurden es dann siebzehn. Schade, ein unschöner Abschluss, wo sich das Hotel keinen Gefallen bei mir getan hatte. Das passte aber zur Reise, ein Auf und Ab der Gefühle.

Wie am nächsten Morgen. Ich hatte lang geschlafen, ein ausgiebiges Frühstück (endlich, die in Grönland sind banal), und wollte mich danach noch etwas hinlegen. Genau in diesen Moment begann eine lärmende und nervende Bohrorgie. Der Kommentar an der Rezeption, dass die Bauarbeiten nur noch einige Tage andauern würden, brachte mir nicht viel.

Bevor ich zum Gate ging, verabschiedete ich mich noch von der Air Greenland:

Air Greenland A330, Flughafen Kopenhagen
Air Greenland A330, Flughafen Kopenhagen

Sie brachte viele Passagiere zu neuen Abenteuern im Land, und Lufthansa mich hoffentlich nach Hause. Bei meinem Flug gab es einen kurzfristigen Fluggerätewechsel. Der hintere Bereich gehörte so gut wie mir beim Einchecken, obwohl es vorn voll war. War mir recht:

Hinten nichts los
Hinten nichts los

Nach dem kurzen Flug und Sicht auf meinen Lieblings-Berg kurz vor der Landung:

Mein Lieblings-Berg
Mein Lieblings-Berg

war der Abenteuerurlaub beendet.

Wer das Gleiche erlebt wie ich auf dieser Reise in Grönland, und das erste Mal dort war, kommt bestimmt nicht wieder. Ich weiß, dass es anderes sein kann, und oft auch bei mir war. Vieles im Land ist unberechenbar. Im Gegensatz zu der Hitzefolter in Deutschland war hier fast der ganze Sommer kalt und verregnet, ganz anders als die schönen der vorherigen Jahre. Manche Sachen sollten einfach dieses Mal nicht sein, schade. Eine Woche davor oder danach wäre es vielleicht besser gewesen, das kann aber vorher niemand ahnen. Paamiut läuft nicht weg, dafür wurde endlich mein Traum von Nordlichtern verwirklicht.

Ich hoffe, dass ich niemanden die Lust am Reisen nach Grönland verdorben habe. Ich möchte trotz allem wieder hin, dann aber zu einer anderen Reisezeit. Vielleicht Ende November oder Anfang Februar. Aber was denke ich jetzt schon an das nächste Jahr? Was heute passiert, ist wichtig. Das habe ich ja in Grönland gelernt.

Viele arktische Grüße von Gerald

Zinni-Tipp:

Augen auf, überall. Während dem Schreiben des Berichtes sah diesen schönen Sonnenaufgang. Auch Deutschland ist schön:

Sonnenaufgang im Rhein-Main-Gebiet
Sonnenaufgang im Rhein-Main-Gebiet


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